Vielfalt wohin man auch schaut
Biotope können sehr vielfältig sein und der Begriff bezeichnet sowohl natürlich entstandene Landschaftsbestandteile wie beispielsweise Flüsse, Wälder, Seen oder Höhlen, als auch unnatürlich vom Menschen erschaffene Landschaftsbestandteile. Dazu zählen dann beispielsweise auch Städte. Unser Planet beherbergt unzählige Biotope und selbst vermeintlich „tote“ Gebiete sind Orte des Lebens – auch wenn das für uns nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. So gibt es auch in der heißesten Wüste Lebewesen. Allerdings verstecken sie sich wegen der Hitze meist gut. Auch in Schwefelquellen wurden schon bestimmte Arten von Bakterien gefunden. Und sogar ein gerade abgebranntes Waldstück ist nicht ausgestorben, sondern immer noch voll mit Leben. Das können beispielsweise Pflanzensamen sein, die erst mit der Keimung starten können, sobald sie hohen Temperaturen ausgesetzt waren.
Wenn man es genau nimmt, ist natürlich der gesamte Planet ein Ort des Lebens, aber auf ihm gibt es viele weitere große, kleine und teilweise für uns unsichtbare Lebensräume, die manchmal abgeschlossen für sich, oder auch im Zusammenspiel mit anderen, komplexe und hochinteressante Gebilde sind. Biotope sind also die kleinsten Einheiten der Biosphäre.
Aber natürlich sind nicht nur die Orte des Lebens interessant, sondern auch deren Bewohner. Das sind Tiere, Pflanzen, Pilze, Bakterien, Viren und so weiter und so weiter und erst die Kombination von Ort und Leben definiert ein Biotop. Mit unserem Projekte möchten wir helfen, diese Zusammenhänge zu entdecken, zu verstehen und auch zu bewahren.
Wie groß ein Biotop ist, kann übrigens nicht standardmäßig definiert werden, da das von den darin lebenden Organismen vorgegeben wird. Änderungen sind dadurch immer möglich und finden aufgrund natürlicher oder auch unnatürlicher Prozesse statt.
Folgende Beispiele sollen diesen Aspekt verdeutlichen:
Vergrößert sich beispielsweise die Population einer Elefantenherde durch Fortpflanzung auf natürliche Weise, vergrößert sich dadurch auch der von ihnen benötigte Platz und somit ihr Lebensraum. Andersherum kann es aber auch sein, dass sich ein Biotop aufgrund unnatürlicher Prozesse – wie beispielsweise der Erderwärmung – verkleinert. Arten sterben aus oder müssen ihre gewohnte Umgebung verlassen. Biotope sind somit auch nicht immer „festgewachsen“, sondern in einigen Fällen räumlich flexibel was Umfang und Ort betrifft.