Die Auswirkungen von Müll in der Natur
Müll hat viele negative Folgen für die Natur. Das betrifft nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern zum Teil auch ganze Ökosysteme. Ein großes Problem ist der stetig wachsende Plastikmüll in der Natur. Vor allem unsere Meere und deren Bewohner leiden sehr unter den künstlich hergestellten Abfällen. Viele Vögel und Meerestiere können herumtreibendes Plastik nicht von Nahrung unterscheiden und nehmen es so in großen Mengen zu sich. Da sich Plastik nur sehr, sehr langsam zersetzt, wird es im Meer im Laufe der Zeit immer weiter zermahlen und zerkleinert. Daraus entsteht dann das sogenannte Mikroplastik, das dann eigentlich so gut wie alle im Wasser lebenden Tiere durch die Atmung zu sich nehmen. Die winzigen Teilchen sammeln sich dann im Körper an und können so zum Tod führen. Da es sich auch im Muskelgewebe von Speisefischen oder in Muscheln einlagert, nehmen wir es im Endeffekt dann auch wieder mit unserer Nahrung auf. Die Folgen von Mikroplastik im menschlichen Körper sind teilweise noch umstritten, aber es ist auf keinen Fall gesund.
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Tonnen Plastik schwimmen in unseren Ozeanen
Auch der industrielle Fischfang trägt seinen Teil zur Verschmutzung der Meere oder größerer Binnengewässer bei. Illegal entsorgte oder verloren gegangene Fischernetze oder Langleinen, können als so genannte Geisternetze bis zu mehreren Jahrzehnten im Meer treiben. Tiere können sich darin verfangen und sterben dann oft qualvoll. Viele Netze und Leinen verheddern sich auch ineinander und bilden so riesige und tonnenschwere Klumpen, die nur sehr schwer aus dem Meer geborgen werden können. Bei solchen Netzklumpen ist auch das Recycling schwierig bis unmöglich, da sich viele Kneul nicht mehr entwirren lassen.
Auch achtlos weggeworfene Zigarettenkippen schaden der Natur enorm. Sie sind das am häufigsten weggeworfene Abfallprodukt. Sobald der Filter mit Wasser in Berührung kommt, löst sich das darin enthaltene und giftige Nikotin sehr leicht und schnell. Das Nikotin und andere hoch giftige Substanzen werden vor allem von Regen aus dem Filter gespült und gelangen so in Böden und Gewässer. Eine Zigarettenkippe verschmutzt ungefähr 40 Liter Wasser. Ein weiteres Problem ist, dass Tiere (vor allem Vögel und Meerestiere) alte Filter oft für Nahrung halten und sie somit oft zu sich nehmen. Das kann zu Vergiftungen oder Unterernährung führen.
40L
Wasser verschmutzt eine weggeworfene Zigarettenkippe
Was ihr tun könnt
Wenn ihr also mal wieder am Strand seid, oder eine Wanderung in der Natur macht, packt euch doch ein paar Handschuhe, Müllbeutel und einen kleinen Greifer ein. So könnt ihr Müll den ihr auf eurer Tour seht schnell, einfach und sicher aufsammeln und später an geeigneter Stelle entsorgen. Am Anfang kann das etwas Überwindung kosten und man fragt sich vielleicht, warum man den Müll sammeln sollte, den man nicht selbst verursacht hat. Wenn man dann aber an die Pflanzen, die Tiere und das gute Gefühl, das sich einstellt, wenn man etwas Gutes getan hat, denkt, merkt man recht schnell, dass sich die Arbeit lohnt. Wenn man mit mehreren Personen unterwegs ist, kann man auch einen kleinen Wettbewerb daraus machen und schauen, wer am Ende des Tages mehr Müll gesammelt hat.
Aber Achtung
Achtet aber bitte immer auf euch und eure Gesundheit. Bringt euch nicht in Gefahr, wenn ihr etwas an einem gefährlichen Ort (beispielsweise an einer Klippe, einem Fluss mit starker Strömung oder bei einem Sturm, etc.) findet. Fasst die Sachen auch nicht unbedingt ohne Handschuhe an. Müll der euch merkwürdig erscheint oder potenziell giftige Stoffe lasst ihr lieber liegen und kontaktiert lieber das Ordnungsamt. Auch tote Tiere sind tabu und alte Munition dürft ihr auf keinen Fall sammeln! Dann besteht sogar Lebensgefahr.